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So erkennst du eine Futtermittelallergie bei deinem Hund

  • Tierisch schlau
  • 8. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Viele Hunde leiden unter juckender Haut oder empfindlichem Magen – aber woran kannst du erkennen, ob tatsächlich eine Futtermittelallergie dahintersteckt? In diesem Artikel erfährst du, welche Anzeichen auf eine Allergie gegen Futter hindeuten, wie du sie von anderen Problemen unterscheidest und welche Schritte dir helfen, Gewissheit zu bekommen.


Allergie oder Unverträglichkeit?

Zunächst ist wichtig zu verstehen, was genau eine Futtermittelallergie ist. Bei einer echten Allergie reagiert das Immunsystem deines Hundes überempfindlich auf eigentlich harmlose Futterbestandteile – meistens Proteine (Eiweiße). Eine Futtermittelunverträglichkeit hingegen hat ähnliche Symptome, verläuft aber ohne Beteiligung des Immunsystems. In der Praxis lassen sich Allergie und Unverträglichkeit kaum anhand der Symptome unterscheiden​. Tatsächlich sind echte immunologisch vermittelte Futtermittelallergien beim Hund seltener, als viele denken​. Häufig steckt eine nicht-allergische Überempfindlichkeit oder schlicht ungeeignetes Futter dahinter​. Für dich als Halter spielt das im Alltag aber zunächst eine untergeordnete Rolle – in beiden Fällen musst du die auslösenden Zutaten meiden, damit dein Hund beschwerdefrei wird​.


Tipp: Bevor du selbst auf Verdacht das Futter wechselst, lass andere Ursachen abklären. Parasiten (z.B. Flöhe), Umweltallergien (Pollen, Hausstaub) oder Infektionen können ähnliche Symptome auslösen. Ein Tierarztbesuch hilft, diese Faktoren auszuschließen.


Typische Symptome erkennen

Eine Futtermittelallergie kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen – vor allem an der Haut und im Magen-Darm-Trakt. Prüfe deinen Hund aufmerksam auf folgende Anzeichen:


  • Juckreiz und Hautprobleme: Häufiges Kratzen, Belecken der Pfoten, gerötete Hautstellen oder Ausschlag. Auch Hautausschläge, Ekzeme, Haarausfall und immer wiederkehrende Ohrenentzündungen können auftreten​. Manche Hunde entwickeln wunde, kahle Stellen im Fell oder entzündete Ohren.


  • Magen-Darm-Beschwerden: Wiederkehrender Durchfall, Erbrechen (insbesondere kurz nach dem Fressen) sowie Blähungen und Bauchschmerzen sind mögliche Hinweise​. Manche Hunde haben auffällig häufig Stuhlgang (mehr als drei Mal täglich) oder zeigen Krämpfe und Unwohlsein​.


  • Appetit und Verhalten: Einige Vierbeiner verlieren den Appetit oder werden mäkelig, weil ihnen das Futter Unbehagen bereitet​. Andere wirken unruhig oder gestresst durch den ständigen Juckreiz​. Sobald der Juckreiz nachlässt, werden sie oft wieder entspannter​.


Zeigt dein Hund mehrere dieser Symptome über längere Zeit, könnte eine Futtermittelüberempfindlichkeit vorliegen. Wichtig: Die genannten Anzeichen sind nicht eindeutig – Juckreiz und Durchfall können z.B. auch durch andere Krankheiten verursacht sein​. Dennoch gehören Futtermittelallergien und -unverträglichkeiten zu den häufigeren Gründen für Tierarztbesuche bei Hunden​. Beobachte deinen Hund daher genau.


Info: Studien schätzen, dass nur etwa 1–2% aller Hunde an einer echten Futtermittelallergie leiden​. Allerdings machen Nahrungsmittelallergien rund 10–15% der Hauterkrankungen bei Hunden aus​ – viele allergiegeplagte Hunde haben also andere Ursachen (z.B. Umweltallergien). Du bist also nicht allein, falls dein Hund betroffen ist.


Häufige Auslöser – worauf reagieren Hunde?

Theoretisch kann ein Hund auf jeden Futterbestandteil allergisch reagieren, meist jedoch auf tierische Proteine​. Laut veterinärmedizinischer Literatur gehören folgende Zutaten zu den häufigsten Allergieauslösern beim Hund​:


  • Rindfleisch

  • Milchprodukte (z.B. Kuhmilch, Käse)

  • Hühnerfleisch

  • Weizen (Getreide)


Diese Zutaten stecken auch in vielen Hundefuttern und Leckerlis. Aber auch Lamm, Ei, Soja oder Schwein können Allergien auslösen​. Exotischere Proteinquellen (z.B. Wild, Känguru, Insekten) wurden seltener gefüttert und rufen darum statistisch gesehen seltener Allergien hervor – dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Hund auch darauf reagiert​. Es kommt individuell darauf an, wogegen dein Hund bereits sensibilisiert wurde.


Diagnose: Sicherheit bringt nur die Ausschlussdiät

Leider gibt es keinen schnellen Allergietest, der eine Futtermittelallergie zuverlässig bestätigt oder ausschließt​. Hauttests oder Blutuntersuchungen können höchstens Hinweise liefern, aber nicht beweisen, ob die Symptome wirklich vom Futter kommen​. Daher bleibt als Goldstandard nur die sogenannte Eliminationsdiät (Ausschlussdiät)​:


Dabei bekommt dein Hund über 8–10 Wochen ausschließlich ein Spezialfutter mit ungewohnten Zutaten – zum Beispiel eine einzige Proteinquelle, die er noch nie gefressen hat, oder ein hydrolysiertes Futter, bei dem die Proteine so stark aufgespalten wurden, dass sie vom Immunsystem nicht mehr erkannt werden​. Bessern sich in dieser Zeit die Beschwerden deutlich, ist das ein starker Hinweis, dass tatsächlich eine Futterreaktion vorliegt​. Anschließend füttert man testweise wieder das alte Futter („Provokation“): Treten die Symptome dann erneut auf, ist die Diagnose Futtermittelallergie bestätigt​.


Wichtig für den Erfolg ist absolute Konsequenz bei der Diät​: Der Hund darf wirklich nichts anderes fressen​ – keine Snacks, kein anderer Leckerbissen vom Tisch! Schon kleinste Mengen des Allergens können eine Reaktion auslösen​ und würden den Test verfälschen. Halte also alle Haushaltsmitglieder an, in dieser Zeit streng zu bleiben.


Eine Eliminationsdiät erfordert Durchhaltevermögen. Hautprobleme bessern sich oft erst nach mehreren Wochen, da es dauern kann, bis sich entzündete Haut erholt​. Der Juckreiz lässt aber meist schon innerhalb der ersten 2–4 Wochen nach, wenn das Futter der Auslöser war​. Magen-Darm-Symptome verschwinden oft schneller, innerhalb von ein bis zwei Wochen​. Gib also nicht zu früh auf – die Geduld lohnt sich, um deinem Hund zu helfen.


Fazit

Eine Futtermittelallergie beim Hund sicher zu erkennen, erfordert etwas detektivisches Gespür und Geduld. Typische Hinweise sind anhaltender Juckreiz, Hautentzündungen oder Verdauungsprobleme ohne andere Erklärung. Diese allein beweisen aber noch keine Allergie, denn andere Krankheiten können genauso aussehen​. Gewissheit schafft letztlich nur eine konsequent durchgeführte Eliminationsdiät über mehrere Wochen​. In dieser Zeit fütterst du nur ausgewählte, neue Proteinquellen oder ein spezialisiertes Allergikerfutter und beobachtest die Reaktion. Bessern sich die Symptome und kehren bei Fütterung des alten Futters wieder, weißt du: Dein Hund hat eine Futtermittelallergie.


Die gute Nachricht: Mit der richtigen Diät kannst du das Problem in den Griff bekommen und dein Vierbeiner wird wieder beschwerdefrei – ganz ohne Medikamente, nur durch die passende Futterwahl. Bei Verdacht zögere also nicht, das Thema anzugehen. Dein Hund wird es dir mit Gesundheit und Wohlbefinden danken!




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